Bis zum 13. Oktober

Sznurek ist ein Typ, der nur in der Saison arbeitet. Er hat sich für die Touristen verausgabt, für Fotos posiert und hart gearbeitet. Aber wir alle wissen aus jahrelanger Erfahrung, dass das nicht funktioniert, oder? In der Tierwelt reicht es nicht, sein Bestes zu geben. Du musst mehr als alles geben. Und am Ende werden sie dich trotzdem verkaufen.

Sznurek starrt mit seinen großen Augen in die Linse unserer Kamera und bittet heute um sein Leben. Nicht um sein ganzes Leben, denn das hat er schon hinter sich. Er bittet um dieses Ende. Ein Ende, das voller Angst im Schlachthaus stattfinden wird. Und kein Tier will so sterben.
Nicht, dass Sznurek etwas fordern würde. Er scheint seinen Platz in der Reihe zu kennen. Er weiß, wie wenig diese Welt ihm zu bieten hat. Doch heute steht dieses kleine Pony wie vor dem Jüngsten Gericht vor dir. Er bittet dich, zu entscheiden, ob du ihm die Chance gibst, seinen letzten Atemzug bei uns zu machen – unter 1 500 geretteten Pferden –, und nicht auf dem kalten Boden des Schlachthofs, wo ihm niemand in die Augen schauen wird, wenn sie ihm das Leben nehmen.

Nachdem wir die Anzahlung geleistet haben, was für Sznurek ein riesiger Schritt nach vorne ist, müssen wir den Rest bis Montag, den 13. Oktober, aufbringen. Es fehlen noch 520 Euro.

Sznurek wird nie wieder unter Touristen stehen und ihnen dienen. Egal, wie diese Aktion ausgeht. Aber bei uns kann er seine Tage mit Blick auf endlose Weiden verbringen. Ohne Geld verdienen zu müssen. Ohne Peitschen. Ohne Gezerre. Und ohne dass Touristen dumme Fotos mit gelben Ohrenschützern von ihm machen und in ihre Alben kleben, ohne zu wissen, welchen Preis ein so kleines Pony für ihren Spaß zahlt.
Heute stehen wir für Sznurek auf. Machst du mit?