Sie ist nicht mehr die Jüngste. Sie ist ungefähr zwölf Jahre alt.

Bis vor drei Tagen hat Julia noch gearbeitet. Sie gehörte zu einer reichen Familie, die einen Reiterhof hatte. Julia war das beste Pferd für Reitanfänger. Sie hat einen Reiter auf dem Feld abgeworfen, weil die Landmaschinen sie erschreckt haben.

Von außen betrachtet war es kein dramatischer Unfall, aber Julia bekam es mit der Angst zu tun, als sie den herannahenden Traktor sah, und reagierte entsprechend. Der Reiter, der auf ihr saß, fiel ins Gras, und obwohl ihm nichts passierte, beschwerte er sich heftig beim Besitzer des Reiterhofs.
Und so wurde Julia verurteilt. Der Besitzer brachte sie sofort zu einem Händler und tauschte sie gegen ein anderes Pferd ein, das ruhiger zu sein schien als Julia.
Sie ist nicht mehr die Jüngste. Sie ist ungefähr zwölf Jahre alt.
Sie ist auch keine Maschine. Kein Pferd ist das, und die Menschen vergessen das so oft. Sie reagieren oft panisch, vor allem, wenn sie lange nicht geritten wurden und dann plötzlich einer vermeintlichen Gefahr ausgesetzt sind. Das weiß jeder, der sich mit Pferden auskennt.

Nach der Anzahlung müssen wir noch 1.100 € für Julias Unterkunft und Transport sammeln. Wir haben Zeit bis Montag, den 21. April.
Wir glauben, dass es klappt, und wir sind nicht damit einverstanden, Pferde wie Maschinen zu behandeln.
Julia ist keine Maschine. Sie ist ein Lebewesen, das das Recht hat, zu reagieren. Es sind eher wir Menschen, die nicht wissen, wie man mit Tieren umgeht.
Das Problem ist, dass die Pferde am Ende den Preis dafür zahlen. Wenn ihr euch heute - auch wenn es Samstag ist -, morgen oder am Montag der Kampagne anschließen könnt, wird Julia euch sehr dankbar sein.

Wenn du trotz des schönen Wetters zwei Minuten Zeit hast, nimm dir einen Moment, um ihre Kurzgeschichte zu lesen.
Dann geh raus und genieße die Sonne. Schließlich ist der Frühling in vollem Gange und du solltest das Leben feiern, das du anderen so großzügig schenkst.