JASIO. Bis zum 8. September

Jasio hat seine Karriere in diesem Jahr beendet. Er beendete sie brutal, plötzlich und ohne ein Wort der Erklärung. Er hatte noch einen Monat Arbeit vor sich, dann sollte er geschlachtet werden. Noch ein Monat wunderbarer Arbeit, geschenkt von einem Menschen, in der prallen Sonne und manchmal vielleicht auch im Regen. Wichtig war, dass Hunderte von Touristen an das Tor klopften. Und noch ein Monat sollte Jasio gehören. Ein Monat Leben unter diesem Himmel, mit diesen Menschen und unter seinen Brüdern, denen dasselbe Schicksal auferlegt wurde.

Doch das Schicksal machte sich über Jasio lustig. Es kam einen Monat früher, um ihn zu holen. Einen Monat vor Ende der Saison. Nach einem weiteren arbeitsreichen Tag sprang Jasio abends an seinem Platz auf und rannte weg, als er eine Schnur um den Hals spürte. Man weiß nicht, ob er nicht richtig festgebunden war, gar nicht festgebunden war oder ob die Schnur zu schwach war. Wenn wir manchmal hören, dass Tiere nichts fühlen und nicht denken können, dann lächeln wir nur. Jasio war nicht weit weggerannt, sondern nur auf eine nahegelegene Wiese. Wahrscheinlich hätte es außer ein paar Schläge, die er bekommen hätte, keine Dramen gegeben. Nur dass Jasio beim Laufen und ... Fliehen durch den Wald ... , hat sich das Bein gebrochen. Nach außen hin gibt es kein Drama, aber der Händler sagt, dass Jasio von dieser Wiese der Träume kaum zurückgekommen ist.
Als sich am nächsten Tag die Touristen vor dem Tor aufstellten, es wieder nach Waffeln roch, die Spielautomaten klimperten und der Wind die Schreie der Kinder in der Schlange übertönte, stand Jasio nicht einmal auf. Die sengende Sonne schien an diesem Tag nicht mehr für ihn. Zwar ließen sie ihn bis zum Abend im Stall liegen. Aber als der Abend kam, hoben sie Jasio hoch. Er kam an den Automaten für Popcorn und Zuckerwatte vorbei. Er kam an den großen Lautsprechern vorbei, aus denen normalerweise Musik dröhnte. Er kam an dem Tor vorbei, an dem diesmal niemand in der Dunkelheit stand. Es standen keine Kinder da, und es war mucksmäuschenstill.

Sie luden ihn einfach auf den Wagen. Als ich den Händler fragte, ob die Touristen nicht nach Jasia gefragt hätten, da er doch den ganzen Juli dort gewesen sei, lächelte der Händler nur. Er sagte, dass Touristen kommen und gehen, dass es eben so ein Geschäft sei. Wichtig sei, dass man etwas zum Reiten habe, und nur das zähle. Sie werfen 50 oder 100 Zloty ein und gehen zur nächsten Attraktion. Jasio wurde wie ein Spielautomat auf einem Jahrmarkt behandelt: wie ein riesiger Boxhandschuh, den man schlägt, um seine Kraft zu messen. Und dann werden ein paar Zahlen auf dem Display angezeigt. Dort war er kein Tier. Zu einem Tier wurde er erst hier, beim Händler, im Aufkauf, an seiner letzten Station. Von wo aus es nur noch in eine Richtung geht.
Heute noch 550 Euro für Jasiu. Nur so viel und doch so viel. Wenn du helfen kannst, dann tu es bitte. Lass ihn diese Saison bei uns im Centaurus beenden. Er wäre eines von Tausenden geretteten Pferden in den letzten 20 Jahren.