Gabryś wurde auf dem Land in Polen geboren.

Gabryś wurde auf dem Land in Polen geboren. Von Anfang an war er schwach und kränklich. Der Händler sagt, er sei schon dreimal zu ihm gebracht worden. Von Hand zu Hand weitergereicht, immer unerwünscht, immer nutzlos.

Er ist nicht mehr jung. Er ist auch lahm, mürrisch und misstrauisch. Er kann nichts. Er geht nicht auf Menschen zu. Für einen Händler ist er ein „nutzloses“ Pferd. Für einen Menschen, der das Leben von Tieren an ihrer Nützlichkeit misst, existiert Gabryś nicht.
Es gab jemanden, der ihn mitnehmen wollte. Ein Spender, Herr Grzegorz. Er hatte sich schon fast entschieden. Doch Gabryś entsprach nicht seinen Vorstellungen. Er ließ sich nicht streicheln und fletschte die Zähne. Herr Grzegorz gab auf. Er beschloss, dass er für seine Kinder leicht ein gehorsames kleines Pony finden würde. Ein Pony, das sein Maskottchen werden sollte. Gabryś war dafür nicht geeignet.
Und so blieb er wieder allein.
Bis wir ihn fanden. Und jetzt auch euch. Wir schauten in seine Augen. Groß, voller Angst. Der Händler schwang ein paar Mal seine Peitsche, um ihm Angst zu machen. Wir konnten nichts sagen - wir wussten, er würde uns rauswerfen, und er würde nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Bei Reitturnieren werden die Pferde auch ausgepeitscht. Bei Rennen. Beim Training mit den Kindern, mit den Erwachsenen. Und das gilt als normal.
Doch Gabryś will nicht normal sein. Er will kein Maskottchen sein. Er will niemandem dienen. Das muss er nicht. Er würde lieber sterben. Denn das ist seine Entscheidung.

Heute bitte ich euch, für ihn zu leben.
Vielleicht kommt ihr eines Tages in unser Reservat. Vielleicht kommt er nicht einmal in eure Nähe. Aber er wird euch von weitem sehen. Und wenn ihr gute Augen habt, werdet ihr in seinen Augen große Dankbarkeit sehen.
Auch wenn es völlig „nutzlos“ ist.
Hier kann es nutzlos sein. Hier kann er einfach Gabrys sein, so wie er ist.
Bis zum 24. April müssen wir 1150 Euro sammeln.
Bist Du dabei?