MARA

Alba und Mara
Auf diesem Foto lächelt Alba, obwohl sie eigentlich die meiste Zeit weint, wenn sie dort ist – in unserem befreundeten Tierheim, in der Sonne Marokkos. Oder sie versucht, sich zurückzuhalten. Aber glaub mir: Bei unserer emotionalen Alba klappt das nicht.

In den fast 20 Jahren meiner Tätigkeit habe ich mich manchmal gefragt, welche Menschen an solchen Missionen teilnehmen sollten. Sind es harte Menschen, die ihre Gefühle verbergen können und die Situation richtig einschätzen, oder sind es eher Menschen, die voller Gefühle sind und diese an uns weitergeben? Aber ist es dann leicht zu arbeiten? Geht es um unsere Gefühle? Geht es um Überlegungen oder um etwas Tieferes?
Alba ist sehr emotional. Wie ich dir schon einmal erzählt habe, haben wir uns in unserem Lager in Medyka kennengelernt, als wir an der Grenze zur Ukraine geholfen haben. Alba war da, half uns und ist seitdem geblieben. Bei Centaurus. Ich denke, sie bleibt für immer bei uns. Denn sie ist eine phänomenale Person und ein wunderbarer Mensch, der voller Emotionen ist.
Alba trifft keine kategorischen Entscheidungen, wenn es nötig wäre. Sie ist auch nicht jemand, der dir kühl und nüchtern von einer Situation oder dem, was gerade passiert, erzählt. Denn aufgrund ihrer Emotionen ist es manchmal schwer, die Fakten aus ihren Berichten herauszufiltern. Wir verabreden uns dann zu einem zweiten Telefonat oder einer E-Mail, in der sie uns dann alles erzählt.

Alba hat lange in Marokko geholfen, bevor sie uns kennengelernt hat. Sie hat gesehen, dass wir auf den Philippinen und in Ägypten aktiv sind, und hat vorgeschlagen, auch in Marokko zu helfen. Unsere Ressourcen sind begrenzt, und wir müssen schauen, wem wir wirklich effektiv helfen können. Man würde gerne alle retten, die Hilfe brauchen, doch das ist leider nicht möglich. In Marokko haben wir Potenzial und Hoffnung gesehen.

Wie ich dir schon einmal erzählt habe, sind all diese fernen Reiseziele, in denen wir helfen, keine Orte, die wir einfach so auf der Karte gefunden haben. Es sind Orte, die uns von unseren ausländischen Aktivisten oder Spendern empfohlen wurden. Von Menschen wie dir.

So sind uns die Tiere Marokkos ans Herz gewachsen – dank Alba. Marokko mit seinen Tieren. Wir haben oft Fotos von Katzen aus Marokko gezeigt. Man könnte meinen, dass es Katzen bei uns in Polen schlecht geht, aber in Marokko ... es ist ein Alptraum. Wir mussten einfach etwas tun. Schließlich passiert all das unter einem Himmel, hier und dort. Und auch uns hier in Polen helfen Menschen aus dem Ausland.

Aber zurück zu der Hündin auf dem Foto – sie heißt Mara. Sie wurde von einem Auto angefahren. Die Leiterin des Tierheims hat sie von der Straße geholt und so kam Mara zu den Glückspilzen, die an einem marokkanischen Strand leben.
Mara spürt nichts mehr von ihrem Bauch abwärts. Sie bewegt sich mithilfe eines Rollstuhls. Einem, den sich das Tierheim leisten kann. Sie lebt in einer Herde anderer Hunde. Alle auf Rollstühlen. Über unseren Besuch dort haben wir auf unseren Seiten berichtet.

Heute möchten wir eine Spendenaktion für sie starten, denn es gibt immer etwas zu tun. Wir haben schon einmal für Sand und auch für den Tierarzt gesammelt. Heute möchten wir für beides sammeln. Und für eine vollständige Diagnose von Mara.

Das Tierheim, das wir unterstützen, hat nicht viele Mittel zur Verfügung. Wir haben jedoch die Frau, die es leitet, schon sehr gut kennengelernt. Vor Ort ist oft auch unsere Alba. Sie ist von den mutigsten Hunden umgeben, und Mara ist eine von ihnen. Wenn du dieser Hündin helfen kannst, die in einem vergessenen Winkel der Welt lebt, wo Touristen diese Hunde nicht bemerken und Reisebüros nicht über sie schreiben, dann ist heute der richtige Moment.

Zögere also keine Minute, denn Mara ist kein junger Hund mehr. Wir wissen nicht, wie viel Zeit ihr noch bleibt, aber wir wissen, wie viel Zeit sie schon hinter sich hat. Solange sie noch da ist, soll dieser eine Tag ihr gehören.

Unser heutiges Sammelziel ist 380 Euro.