Es ist schon viele Jahre alt. Er trug Touristen auf seinem Rücken, Tag für Tag, ohne Pause, ohne einen Gedanken an Schmerz oder Müdigkeit.

Angesichts der aktuellen Hochwassersituation denkt derzeit niemand an die Rettung von Pferden. Polen ist von einer Flutkatastrophe heimgesucht worden, die vielleicht noch schlimmer ist als die von 1997. Die Menschen schauen auf überschwemmte Straßen, auf Häuser, die im Schlamm verschwinden. Sie versuchen, das Chaos, das sich aus den Flussbetten erhebt, unter Kontrolle zu bringen. Und genau in diesem Moment, als nichts anderes mehr wichtig zu sein schien, erreichten uns Bilder von einem Pferd, das Balu heißt. Wir waren verloren. Wir wussten nicht mehr, was wir sagen sollten, und nur das Bild von Balu blieb haften.

Es ist schon viele Jahre alt. Er trug Touristen auf seinem Rücken, Tag für Tag, ohne Pause, ohne einen Gedanken an Schmerz oder Müdigkeit. Pferde wie Balu leben nicht für sich. Sie dienen dazu, mit ihnen Geld zu verdienen. Sie sind Maschinen, die laufen, solange sie die Kraft dazu haben.
Und eines Tages beginnt die Kraft zu versiegen. Der Händler sagt, Balus Bein sei angeschwollen. Er konnte nicht mehr aufstehen, nicht einmal mehr den Stall verlassen. Sie riefen den Tierarzt, aber als sie hörten, dass die Behandlung rund 230 Euro kosten würde, riss dem Besitzer der Geduldsfaden. Balu war keine rentable Investition mehr. Er war eine Last geworden, ein Kostenfaktor, der in einer Welt, in der Pferde Geld verdienen und keine Kosten verursachen sollen, keine Daseinsberechtigung hat.
Das ist das Schicksal vieler polnischer Freizeitpferde. Sie laufen im Kreis, bis sie erschöpft sind, und dann - wenn der Körper nicht mehr gehorcht - werden sie vergessen. Nutzlos.

Wir sollten heute kein einziges Pferd retten. Aber können wir wegschauen, wenn Sascha sagt, dass dieses Pferd schon eine Ruine ist? Dass es vor ein paar Monaten noch Kinder, Lachen und Unbeschwertheit auf seinem Rücken trug und jetzt kaum noch stehen kann? Wir müssen handeln.

Hilf uns, Balu zu retten. Dieses Pferd hat mehr verdient als das, was ihm jetzt widerfährt. Er verdient Pflege, er verdient Liebe, er verdient eine zweite Chance. Heute bitten wir um die fehlenden 1280 Euro für Balus Leben. Wir haben Zeit bis Montag, den 21. Oktober.